Gleich zu Beginn des neuen Jahrzehnts wurde mit der Eintragung in das Vereinsregister am 24. März 1960 aus der "Segelfluggruppe Steeler Spatzen" der "Verein für Segelflug e.V. Essen - Steeler Spatzen".
Im Segelflugzeugbau markierten die 1960er Jahre sowohl den Höhepunkt als auch das Ende der Entwicklung von Segelflugzeugen in Holzbauweise.
Die erste Ka 6
Dem Spatz folgte eine Ka 6 der Firma Schleicher. Am 12. April 1962 wurde der neue Hochleistungsflieger feierlich auf den Namen ‚Eckbert von Bohlen und Halbach’ – Mitglied der Krupp-Dynastie und jüngster Bruder von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach – getauft. Die Taufe wurde auf dem Flugplatz Essen-Mülheim durch Harald von Bohlen und Halbach vorgenommen.
Drei Steeler Brillanten
Hoch hinaus ging es im wahrsten Sinne des Wortes für die Steeler Spatzen im Herbst 1963 in den österreichischen Alpen. Jupp Verhoven, Reinhold Klug und Heinz Barth erreichten mit der Ka 6 im Leewellenflug an der Nordkette bei Innsbruck jeweils eine Höhe von mehr als 5000 Metern über dem Startplatz und verdienten sich damit je einen Brillanten zum goldenen Segelfliegerabzeichen.
Der Artikel in der WAZ macht sehr schön deutlich, welche Anstrengungen mit dieser Leistung verbunden waren: Vor dem Einstieg in die Leewelle bei einer Höhe von etwa 2000 Metern wehte der Föhn mit Sturmstärke und blitzschnell wechselnden Auf- und abwärts wirkenden Vertikalböen, in denen das Flugzeug mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Metern pro Sekunde empor- oder hinabgerissen wurde.
Erweiterung des Flugzeugparks
1966 erweiterte eine K 8 b als zweites Flugzeug den Flugzeugpark, und 1967 kam als erster Doppelsitzer eine K 7 hinzu. Dieses Flugzeug wurde als Bausatz geliefert und mit Hilfe einer Schülerfluggemeinschaft aufgebaut. Die K 7 wurde von den Steeler Spatzen und dem LSV Dorsten über 40 Jahre genutzt, in den Anfängen für den Leistungssegelflug, später für die Schulung und Gastflüge. Der Flieger wurde 2008 an den Düsseldorfer Aero Klub verkauft.
Eine neue Ka 6
1968 erwarb der Verein eine Ka 6 E – eine verbesserte Version der Ka 6. Der Flieger wurde auf dem Kennedyplatz in Essen mit der Sparkasse Essen getauft wurde. Die Ka6 E stellte den Höhepunkt und das Ende in der Entwicklung von Segelflugzeugen in reiner Holzbauweise bei der Firma Schleicher dar. Noch heute befinden sich in Deutschland über 400 Exemplare der Ka 6 im Einsatz.